„Charlotte Salomon“ Buchpräsentation und Film
Am Mittwoch, den 12. April 2017 um 19:00 Uhr stellt Margret Greiner im JOKI Kino Bad Krozingen ihr Buch „Charlotte Salomon - Es ist mein ganzes Leben“ (Eine Biografie entlang der Bilder Charlotte Salomons - zu ihrem 100. Geburtstag am 16. April) vor.
Wer ist Charlotte Salomon, die junge Frau, die sich ihr Leben durch das Malen mit so viel Kraft angeeignet und auf diese Weise dem Tod getrotzt hat? 1917 geboren, wächst sie in einem jüdischen Elternhaus in Berlin auf. Durch die Selbstmorde der Frauen in der Familie – Mutter, Tante, Großmutter – und die Bedrohung durch den Nationalsozialismus ist der Tod allgegenwärtig. Als Jüdin diskriminiert und aus der Kunsthochschule gedrängt, flieht Charlotte ins Exil nach Südfrankreich. Um sich ihres Lebenswillens zu vergewissern, beginnt sie wieder zu malen. In 18 Monaten entstehen 1325 Bilder, aus denen sie knapp 800 auswählt und unter dem Titel Leben? oder Theater? bündelt: ein gemaltes Storyboard ihres Lebens, gleichsam eine „Anne Frank in Bildern“. Als 26-Jährige wird Salomon in Ausschwitz ermordet.
Anlässlich des 100. Geburtstags der Malerin rückt Margret Greiner in ihrer Biografie erstmals die intensiven Bilder und damit die Selbstdarstellung der Malerin in den Mittelpunkt. Während sich zuletzt Literaten, Musiker und Dramaturgen von Salomon inspirieren ließen – der Roman „Charlotte“ von David Foenkinos wurde zum Bestseller, unter der Regie von Luc Bondy wurde eine Oper uraufgeführt – hat Greiner die historischen Tatsachen hinter dem gemalten Tagebuch recherchiert. Daraus entwickelt sie mit großer Nähe zu Salomons Werk eine atmosphärische Erzählung, die einen neuen und einzigartigen Zugang zum kurzen, tragischen Leben der Künstlerin ermöglicht.
Im Anschluss wir der Film „Charlotte“ über das Leben Charlotte Salomons gezeigt.
Charlotte, BR Deutschland 1980, Spielfilm
Der Film basiert auf der Lebensgeschichte von Charlotte Salomon. Sie floh im Januar 1939 aus Berlin zu ihren Großeltern, die in Südfrankreich leben. Nach dem Kriegsausbruch im September 1939 erfuhr die junge Frau nicht nur von der Depression ihrer Großmutter und deren Selbstmordgedanken, sondern auch vom Selbstmord ihrer Mutter. Gegen die Verzweiflung, die sie auch in sich selbst spürte, begann Charlotte zu malen, mehr als 1000 Guachen entstanden. "Leben? Oder Theater?" nannte sie diese Arbeiten, die hauptsächlich ihr früheres Leben in Berlin betrafen. 1943 wurde sie nach Auschwitz verschleppt und ermordet.
Daten zum Film:
1980, CCC Filmkunst GmbH, Cineteam Features (Bussum), Concorde Film Produktie
(Den Haag) in Zusammenarbeit mit SFB (Berlin), BBC (London), RAI (Rom), Filmalpha (Rom)
Produzenten: Artur Brauner, Ferenc Kálmán-Gáll, Robbert Wijsmuller, Jens-Peter Behrend
Regisseur: Frans Weisz
Darsteller: Birgit Doll, Derek Jacobi, Elisabeth Trissenaar
Drehbuch: Judith Herzberg und Frans Weisz nach den Aufzeichnungen von Charlotte Salomon
Farbe, 95 Minuten